am 23.09.25 besucht der Religionskurs mit Frau Paulmann und Frau Zedlitz ein Demenz-Wohnheim
Im Unterricht hatten wir das Thema „Gelebter Glauben vor Ort" in Neu-Isenburg. In diesem Zusammenhang haben wir religiöse Einrichtungen, in denen der Glauben gelebt wird, rausgesucht und sind dabei auf das christliche Demenz Wohnheim gestoßen. Dementsprechend haben wir uns mit Demenz auseinandergesetzt und die richtige Strategie gelernt, um mit den Menschen vor Ort richtig umgehen zu können. Ziel des Ausfluges war es, sich das religiöse Engagement im Haus der Königsheide anzuschauen und Erfahrungen im Umgang mit Demenzkranken Menschen zu sammeln.
Ich habe mir das Demenz Wohnheim so ähnlich vorgestellt wie es in Wirklichkeit ist abgesehen von dem Verhalten der Menschen, da ich vorher nie mit Demenzkranken Menschen in Kontakt getreten bin.
Das Demenz Wohnheim wurde 2012 fertig gebaut und betreut seit 2013 Menschen mit verschiedenen Phasen der Demenz. Aktuell betreuen sie 47 Bewohner, welche sich meistens gerade in ihrer letzten Lebensphase befinden und diese im Wohnheim verbringen. Sie werden bei der Körperpflege, beim Essen, Trinken und bei Freizeitaktivitäten unterstützt. Die Bewohner sind im Schnitt etwa 10 Minuten auf etwas fokussiert und danach nicht mehr. Ihre
Wahrnehmung ist durch die Demenz viel stärker ausgeprägt als bei anderen. Dabei spielen die Emotionen und der Augenkontakt während der Kommunikation eine große Rolle. Besonders das Validieren ist eine Fähigkeit, die man stets benutzen sollte, wenn sich die Bewohner gerade, in ihren Augen, in einer anderen Umgebung befinden. Vor dem Besuch haben wir uns Aktivitäten für die Bewohner ausgesucht wie das Vorlesen von Märchen, malen, Lieder singen, eine Kiste zum Fühlen und vieles mehr. Eine Gruppe war mit Frau Paulmann im ersten Stock und die zweite Gruppe mit Frau Zedlitz im zweiten Stock. Danach wurde getauscht bis die Bewohner ihr Mittagessen dargereicht bekommen haben. Der Kontakt und die Kommunikation war je nach Bewohner leichter oder schwerer sowie das
Ausführen der Aktivitäten. Vor und nach dem Besuch durften wir dem Leiter und der stellvertretenden Leiterin Fragen zu den Bewohnern, den Mitarbeitern und dem Wohnheim an sich.
Der Besuch im Demenz Wohnheim hat mich persönlich beeindruckt und fasziniert, da man im Wohnheim sicherstellt, dass die Lebensqualität der Bewohner gesteigert wird und man täglich vor neuen Herausforderungen steht, die man bewältigen muss. Die Mentalität derMitarbeiter hat mich fasziniert, weil sie sich für einen Job entscheiden, der psychisch und physisch nicht einfach ist, aber sie viel Geduld, Liebe und Ausdauer zeigen, um viele schöne Momente mit ihnen teilen zu können, auch, wenn sie sich 24 Stunden später nicht mehr daran
erinnern können, was sehr schade ist. Das Demenz Wohnheim ist eine christliche Einrichtung, sodass die Pflege in diesem Fall ein religiöser Akt ist, da man sich um seine Mitmenschen kümmert und ihnen hilft, was die täglichen Aufgaben der Pfleger sind. Außerdem fühlen sich die Menschen berufen im Wohnheim zu arbeiten, um einerseits etwas sinnvolles für die Gesellschaft beizutragen und
andererseits ihren Glauben im Demenz Wohnheim auszuleben. Dies wird möglich, da man nach den Werten des Christentums lebt und handelt. Deshalb muss man bevor man den Beruf ausübt, mit den christlichen Werten einverstanden sein und sich verpflichten nach ihnen zu handeln.
Die neue Situation und die Wahrnehmungen mir fremder Verhaltenweisen haben mich anfangs etwas abgeschreckt, was sich jedoch später gelegt hat. Nach dem Besuch des Wohnheims ist mir wieder einmal klar geworden, wie wichtig es ist einen Beruf zu haben, den anderen Menschen hilft, egal in welcher Weise ob in der Medizin oder in der Pflege und man vor allem damit seinen Glauben vor Ort ausleben kann. Ich könnte mir ein solches religiöses Engagement nicht vorstellen, da ich nicht die Ausdauer mit Demenzkranken Menschen hätte und ich sehr schnell emotional werde wegen des Identätsverlusts der Menschen und des Leidens der Angehörigen . Außerdem könnte ich nicht jederzeit validieren, da ich Schwierigkeiten hätte neue Situation schnell zu erkennen und „mitzuspielen"
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